Seit 2006 schlug das Herz der jungen Berliner Kunstszene in der Friedrichshainer Gärtnerstraße. Dort bot die Superplan Gallery unseriöses Design und aufstrebende Künstler. Die zahlreichen Vernissagen von Szenegrößen wie Base23, deerBLN, Ink-A-Zoid oder Czarnobyl waren ein fester Anlaufpunkt für den lokalen Urban Art Zirkus. Doch dann – Mitte 2010 – war die Sause abrupt vorbei: Superplan machte zu! Plötzlich sah der Winter auf einmal noch grimmiger aus. Jüngst gab es überraschend gute Nachrichten, pünktlich mit den ersten Schneeflocken. Superplan macht wieder auf, die Geschichte geht weiter. An anderer Stelle, alles besser, schneller, mit mehr Super und mehr Plan. Galerist Pisa73 verrät uns mehr.
Am 17.12. macht Superplan mit der Ausstellung „Schöne Bescherung“ endlich wieder auf. Was steckt dahinter?
Dahinter steckt der Gedanke, möglichst viel auf einmal hinzubiegen: zum einen die erste Ausstellung im neuen Superplan, zum anderen ist es eine gute Gelegenheit, Künstler, mit denen man schon länger bekannt ist, wieder in einer Ausstellung zu haben.
Wie dem aufmerksamen Leser mit Sicherheit auffallen wird, ist der Zeitpunkt kurz vor Weihnachten und – dies sei zugegeben – mit Bedacht so gewählt. Wir gehen davon aus, dass der eine oder andere in Erwägung zieht, Kunst zu verschenken und mit diesem Ansinnen ist man bei der schönen Bescherung am richtigsten Platz. Wir werden unterschiedlichste Stile zusammenzuführen und in einer kurzen aber zweifellos tollen Ausstellung die Möglichkeit bieten, abseits abgedroschenen Krams, individuelle und trotzdem erschwingliche Kunst zu erwerben.
Hat es einen Grund, dass diesmal so viele Künstler dabei sind?
Bei Superplan gab es durchaus schon Ausstellungen mit einer vergleichbaren Anzahl an Künstlern. Diesmal werden es aber wahrscheinlich mehr Arbeiten sein als bisher. Die Idee zu dieser Ausstellung entstand im Rahmen eines Treffens der Künstler des Superplan Studios, bei dem es um ganz andere Dinge ging. Namen wurden in die Runde geworfen und aufgeschrieben, letzten Endes waren es dann eben viele.
Was war eigentlich mit der Galerie in der Gärtnerstraße? Was ist schief gegangen?
Mit dem Vermieter der alten Räume gab es die ersten Querelen bereits kurz nach dem Einzug, letzten Sommer folgte dann eine Fortsetzung dessen, mit einer neuen Eskalationsstufe. Mein Resumée ist, dass man mit manchen Menschen keine Geschäfte machen sollte. Die Wehmut hält sich stark in Grenzen, natürlich hat der ganze Terz eine gerüttelt Mass Stress verursacht, aber letztlich sind Folgen positiv: die neuen Räume sind schlichtweg unvergleichbar geiler.
Neue Location, neuer Anfang – was willst Du anders machen, was bleibt?
Die Ausstellungsdichte wird 2011 etwas ausgedünnt und es kommen andere Angebote hinzu. Was genau damit gemeint ist, möchte ich noch nicht hinausposaunen. Erhalten bleibt uns aber zum Beispiel die strasserauf Förderung. Aus den öffentlichen Töpfen bekommen wir nichts, da ist es gut, an so ein Galerie-Netzwerk ange- schlossen zu sein.
Gibt es schon Pläne für 2011?
Superplan trüge nicht das Wort “Plan” im Namen, wenn es einen solchen nicht auch für 2011 gäbe. Wie dieser aussieht und was er beinhaltet, wird auf superplan.net oder über unseren Newsletter zur passenden Zeit verkündet.
Bei Dir steht auch eine strasserauf Ladebox. Wurde die schon mal angemalt?
Nein,dieLadeboxerstrahltbishernoch in ihrer ursprünglichen Form, was mir bislang auch noch recht gut gefällt. Superplan hat die Ladebox schon relativ lange und wenn ich mich nicht irre, waren wir auch ziemlich früh dran mit dem Galeriesponsoring. Das ist auch ne schöne Sache, da sich strasserauf ziemlich auf die Kunstschiene gestellt hat, kommt man sich als Gesponserter nicht entfremdet vor.
Das ist die strasserauf Galerie- Förderung:
strasserauf bietet mehr als Ökostrom ohne Mindestvertragslaufzeit und Grundgebühr. Wer unter strasserauf.de Kunde wird, unterstützt mit seinem Geld indirekt auch ein bisschen die Kultur. So werden von strasserauf beispielsweise junge Künstler und Galerien unterstützt und erhalten monatlich 250EuroplusÖkostrom,diesogenannte „strasserauf electricitaet“, kostenlos. Superplan ist eine der unterstützten Galerien. Neben dem monatlichen Förderbetrag und kostenlosem Öko- strom ist auch die strasserauf Ladebox als Service vor Ort für die Galeriebe- sucher teil des Konzepts. Zusätzlich werden die Galerien auf strasserauf.de vorgestellt, sind in der kostenlosen iPhone-App zu finden und können sich nach und nach mit Aktionen im strasserauf Loft präsentieren wenn sie wollen. Ebenfalls Teil der App: Die Aus- lageorte der aktuellen proud.
Infos zu Ökostrom von strasserauf und alle weiteren Orte der strasserauf Ladebox findest du auf strasserauf.de
Interview Lukas Kampfmann
Bilder: Pisa73
Lukas Kampfmann
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