Offset with Axel Bartsch

von Benjamin Gruber


Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Also machte ich mich auf in‘s Rechenzentrum, wo am Wochenende vom 12.-14. Juni als Einstimmung auf die Festival Saison „Reisen macht den Kopf frei“ stattfand. Axel Bartsch hatte bereits angefangen, als ich am Samstag gegen 17 Uhr dort eintraf. Mit der Tram 21 raus zu gondeln ist auch echt eine Weltreise, allerdings wurde ich für meine Mühen mit herrlicher Sonne, angenehmer Atmosphäre und einem tollen Interview mit Axel entlohnt.

Axel, die erste Frage liegt auf der Hand, als ich kam, war niemand auf der Tanzfläche, alle hingen in den Liegestühlen und am Wasser rum. Du hast den Dancefloor innerhalb deiner 2 Stunden gut gefüllt, denn jetzt sitzt fast niemand mehr, wie macht man das?

Ja stimmt wohl, aber ganz genau erklären kann ich das auch nicht. Ich hab mich heute nicht am Publikum, sondern vor allem an meinem eigenen Geschmack orientiert, einfach aufgelegt worauf ich Bock hatte. Und es scheint, als hätte ich eine Schnittmenge mit dem Publikum gefunden.

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„Reisen macht den Kopf frei“ würdest du als DJ, der ja viel unterwegs ist, sagen, dass ist richtig? Oder nervt es manchmal auch zum Flughafen zu fahren?

Gute Frage! Obwohl das im Zusammenhang mit der Party ja wohl eher als so ne Auszeit vom Alltag zu sehen ist. Es soll auf einen Trip gehen. Also wenn ich reise ist es meist schön, man hat auch schon zwischendurch mal Zeit sich umzuschauen. Auch gerade das im Flieger sitzen hat was meditatives, da kann man sich gut neu ordnen weil man auch viel allein ist. Fast ein bisschen wie Joggen.

Welcher Track aus deinem Set ist dir am besten im Gedächtnis geblieben?

Das sind natürlich mehrere, aber das Publikum ging am meisten bei einem Remix von mir ab, den ich für Towie gemacht habe, einem noch nicht so bekannten Künstler auf no dough records, einem Digitallabel. Ich spiele sonst eigentlich selten Eigenproduktionen, da ich, wenn ich einen Track fertig habe und er endlich rauskommt, ihn selbst schon fast nicht mehr hören kann. Das geht wohl fast jedem so.

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Letztes Jahr ist ja dein Album Kiss erschienen, auf was können wir uns dieses Jahr noch freuen?

Ich sammle gerade viele neue Ideen. Aber die Zeit vergeht so schnell in Berlin. Ich hab kürzlich ein Projekt mit Jake the Rapper gemacht, er Vocals und ich die Musik, bei dem wir gerade schauen, wo wir es rausbringen. Außerdem wird‘s noch ein paar Remixe von mir geben und ich bin dabei mein Label Sportclub wieder neu aufzustellen. Früher war es einfach eine Plattform für mich und Asem, schnell und ohne Umwege Sachen rauszubringen, die wir gut fanden. Jetzt hab ich noch ein paar Leute mehr ins Boot geholt, die für frischen Wind sorgen werden. Ab September ist da mit Neuigkeiten zu rechnen.

Spielst du denn im Sommer lieber im Club oder Open Air wie heute?

Das ist ganz unterschiedlich. Grundsätzlich ist halt der Club das worum es geht, aber gerade hier in Berlin die Open Airs, besonders auch die illegalen Geschichten, wo dann plötzlich 2000 Leute im Park tanzen, das ist einfach ein Kracher und da hab ich schon auch immer Bock drauf. Also es hat beides seinen Reiz.

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Was macht denn Berlin für dich zu etwas Besonderem?

Da gibt es sehr vieles. Ich spiele ja Mittlerweile sehr viel in Berlin und wenn man dann so außerhalb unterwegs ist kommt es schon mal vor, dass die Party nicht so gut ist oder die Atmosphäre ein bisschen lau. In Berlin passiert mir das sehr sehr selten. Also trotz riesengroßer Clublandschaft gibt ‚s kaum schlechte Partys, jedenfalls spiel ich da nicht.

Bleibst du nach dem Auflegen meist länger da?

Ja absolut, dieses Kommen und Gehen finde ich doof.

Gibt‘s denn noch ein Land wo du noch nicht warst und wo du schon immer hinwolltest?

Ja auf jeden Fall, ich war noch nie in Australien. Oder dann eben auch gern so Länder wie China wo sich die Technoszene noch nicht so richtig etabliert hat, so etwas hat einfach immer nen besonderen Vibe!

Danke, schönen Tag und gute Heimreise!

myspace.com/axelbartsch
sportclub-music.de

Text Benny Gruber 

Image Jannis Mayr

Benjamin Gruber

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