Modechat: potipoti

von Ida Westheuser


 

Mit der Message „Bring colour to this world!“ kreieren die multitalentierten, spanischen Macher von POTIPOTI Hüllen, die schöner sind als nackt. Weit Geschnittenes für bunte Menschen: Klassik kombiniert mit ausgeflippten Schnitten und Mustern. Grafische Federn oder Monster treffen auf Seide, Baumwolle oder Leinen. Ich habe mir Potipoti für den Modechat ausgesucht, weil ich die Teile so sympathisch fand. Bequem und todschick. Dieses Gefühl hat sich nur verstärkt, als ich die beiden, die dahinter stehen, kennen lerne. Ich merke, wie sehr sie lieben, was sie tun, und plötzlich gefällt mir Prenzlberg etwas besser als sonst. Wir trinken Kaffee auf der Straße.

Wie würdet ihr eure Mode beschreiben und warum macht ihr sie?

Wir machen unkonventionelle Mode, kreieren gerne ausgefallene Schnitte, Formen und Prints. Das wir Mode machen, hat sich so ergeben: wir sind beide Grafiker und haben an einer Kunstschule in Spanien studiert. Angefangen haben wir damit, dass wir T-Shirts und Stoffe bedruckt haben um unsere Kunst zu präsentieren, und plötzlich wurden wir zur Fashionweek in Madrid eingeladen! Und so hat sich das weiterentwickelt. Wir haben uns mehr auf die Mode, also auf Potipoti konzentriert.

Was?! Das passiert einfach so?

Ja, wir wurden angesprochen und inzwischen haben wir schon viele Shows hinter uns.

Ich habe gelesen, dass Potipot eine Insel in der Karibik ist. Habt ihr daher euren Namen?

Das haben wir erst später herausgefunden. Als wir damals die ersten Shirts bedruckten, haben wir nach einem Namen gesucht, der auf deutsch wie spanisch unkompliziert ist und ein bisschen lustig, naiv klingt. So haben wir uns Potipoti ausgedacht. Als wir das mal gegoogelt haben, fanden wir dann die Insel, der wir unsere aktuelle Sommerkollektion „The Potipot Island“ widmeten. Sie ist von der Karibik inspiriert – sehr tropisch und bunt, man sieht viele Palmblätter und die Materialien sind hauptsächlich Baumwolle. Eine Technik, die sich immer wiederholt sind Makkaroni, die wir abfotografiert und bearbeitet haben. Dass es Nudeln sind, erkennt man aber nur, wenn man es weiß.

Ach ja, jetzt sehe ich es auch, sieht spannend aus!

Ja, früher waren wir noch viel verrückter und freier. Seit wir Mode machen, mussten wir natürlich darauf achten, dass die Teile tragbar und bequem sind.

Aber dann ist das ja eine starke Einschränkung für euch als Künstler?

Im Gegenteil! Das schafft Spannung und immer neue Herausforderungen.

Nun mal zur Winterkollektion. Berlin Closer. Ich sehe keine Nudeln mehr!

Wir entwickeln auch für jede Kollektion im Vorraus ein ganz neues Konzept. Der Name setzt sich aus zwei Songs zusammen: Berlin von Lou Reed und Closer von Joy Division. Wir sind jetzt fast 10 Jahre hier, und die Kollektion ist eine Art „Hommage“ an die Stadt. Wir lieben, dass hier jeder das macht, was er will und kann, und die kreative Energie. Wir lieben auch die Clubkultur, Nando legt auch ab und zu auf!

Kann es auch passieren, dass ihr in Berlin nochmal in eine ganz andere Richtung gezogen werdet oder bleibt es erstmal bei der Mode?

Es bleibt auf jeden Fall erstmal dabei. Unser nächstes großes Event ist unsere Ladeneröffnung und zwar am 23. Oktober in der Rosenthalerstr. 66 in Mitte. Dort wird es nicht nur Potipoti zu kaufen geben, sondern auch andere Brands, wie Beyond The Valley oder Martin Lamothe, Taschen, Schuhe und Magazine! An einer Wand sollen wechselnde Künstler ausgestellt werden. Man darf also gespannt sein!

Interview & Layout Ida Westheuser

Ida Westheuser

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