Go Fucks Yourself!



von Emin Mahrt




Am 27. November werden die drei iPad Unikate bei Gravis am Ernst-Reuter-Platz versteigert. Mit dabei: Drei „Fuckspost“ iPad-Taschen, die aussehen, als wären sie aus „Alice im Wunderland“ gefallen. proud hat mit den beiden Label-Gründern Paul und Lukas Kampfmann gesprochen.

Eine iPad-Tasche als Briefumschlag: Das ist eine von diesen Ideen, die auf der Hand gelegen zu haben scheint, wenn man sie einmal gesehen hat. Wie seid ihr darauf gekommen?
Paul: Das ist eigentlich ganz lustig: Ich hab einen ehemaligen Gastbruder in Amerika, der der totale Apple-Jünger ist. Er hat auch Anfang April vor dem Apple Store in New York campiert, da hat er direkt mal vier iPads gekauft. Ich hatte auch eins bei ihm bestellt, und er war so bekloppt, mir das Gerät in einem Luftpolsterumschlag zu schicken. Ich war erst mal ziemlich geschockt, weil ich dachte, ich ziehe da jetzt 500 Dollar Elektroschrott aus dem Umschlag, war aber kein Kratzer dran. Zu dem Zeitpunkt gab es in Deutschland noch keine iPad Taschen, also hab ich erst mal weiter den verbeulten Luftpolsterumschlag benutzt, was dann irgendwann unter meinen Leuten zum Running Gag wurde. Ich hab mir sogar aus Duct Tape einen kleinen Tragegurt gemacht, wie auf den Festivals, wenn man sich die Tetrapacks um den Hals hängen will. Hat auf jeden Fall gehalten!

Und wie kam es dann zum Produkt?
Paul: Im Sommer hatte ich Geburtstag, und meine Freundin wollte mir ne richtige Tasche kaufen. Im Laden gab es aber nur super-hässliche Dinger. Deshalb hat sie mir die Tasche aus Filz nachgeschneidert, und das war quasi der erste Prototyp.
Proud: Und die Gravis-Auktion ist jetzt Euer Debüt?
Lukas: Genau. Unsere erste Auflage ist gerade fertig geworden, und auf 100 Stück nummeriert, wie sich das gehört. Die drei allerersten Taschen dieser allerersten Auflage legen wir den Gravis UNIKAT iPads bei.

Was haltet ihr von der Aktion?
Lukas: Ehrlich gesagt fand ich es am Anfang etwas schwierig, weil Kunst und Kommerz ja immer so ein gefährliches Thema ist. Dann habe ich länger drüber nachgedacht, und mir ist klar geworden, dass das iPad ja genau die richtige Leinwand ist, das mal aufzuzeigen. Ich finde vor allem bei dem Motiv von Chrisse Kunst kommt das gut rüber: Der Apple-Apfel und die Schlange aus dem Paradies? Hammer Allegorie.
Paul: Uns freut natürlich, dass wir unsere Tasche in so einem Rahmen präsentieren können: Vitrine, Finissage, Auktion, das ist super. In unseren Taschen steckt ne Menge Liebe zum Detail, jede einzelne wird bei uns in Neukölln handgedruckt und handgenäht. Da wollen wir die natürlich nicht beim Lidl auf dem Grabbeltisch sehen.
Wie geht’s für Euch danach weiter?
Lukas: Ab dem 1. Dezember ist die Fuckspost Tasche auch für das MacBook bzw. MacBookPro erhältlich, das ist der erste nächste Schritt.
Paul: Wir haben ne Menge Ideen in der Schublade, da werden wir 2011 noch einiges aus dem Hut zaubern. Bombengürtel aus Krokodilleder oder so.

Emin Mahrt

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