Es muss ja wirklich nicht immer Electro sein

von Lale Mahrt


Man muss schon ein ganzes Stück fahren, wenn man aus dem Westen in die Wuhlheide möchte. Das FEZ erinnert ein an Kindertage. Wir sind auf dem Weg zum Broilers Open Air.

Bändchen holen, akkreditieren, Bier und dann los. Der VIP-Bereich ist ein abgesperrtes Stück auf der Tribüne, nichts worauf man als “normal” Besucher neidisch sein muss.

Wir wollen aber in die Menge, nach vorne! Die Vorband hat eine schöne Grundstimmung geschaffen. Jetzt ist ein wenig wie früher, wo man am morgen seines Geburtstages wartet, dass es endlich losgeht.

Der riesige Broilersbanner wird gehisst und als es losgeht, fühlt man sich kurz wie in Kindertagen beim Auspacken der Geschenke. Es ist voll, die Stimmung ist fantastisch. Ständig wird einem Bier angeboten, man tanzt, rempelt sich an, lernt ständig jemand neues kennen.

Ein etwa 12 jähriger Junge sticht aus der Menge, der abwechselnd auf Papas Schultern und den seiner Freunde, im Takt der Musik herumgetragen wird. Ohne Zweifel wird er dieses Erlebnis wohl nie vergessen!

Die paar Regentropfen stören niemanden. Als die Sonne untergeht, wird man automatisch etwas melancholisch.

Von oben scheint das ganze wie ein Ameisenhaufen. Aber ein verdammt glücklicher. Das Gänsehautgefühl, wenn eine derartig große Menge mitsingt, ist unschlagbar. Die Broilers liefern eine tolle Show ab, spielen alte und neue Songs und kommen absolut authentisch und gut gelaunt rüber. Am Ende gibt es ein Gruppenkuscheln auf der Bühne und die gewünschte Zugabe.

Wir haben das Konzert genossen, wie die tausenden Menschen, die ihr grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Am Ende wartet die typische Portion Pommes auf uns und nachdem wir 15 Minuten in die falsche Richtung gelaufen sind, finden auch wir den Weg zu unserem Auto zurück.

Ob es jetzt Punkrock, Indie oder Volksmusik ist – geht mal mehr auf Konzerte ey! Es lohnt sich! Und Berlin hat definitiv mehr zu bieten, als dunkle Kellerclubs!

Lale Mahrt

Want more stuff like this? Show love below.