Die Beck’s Music Experience 2010

von Lev Nordstrom


Nicht wenige fragen sich in diesen Tagen wohl, wo der begehrte Berliner Sommer eigentlich geblieben ist, geschweige denn der Frühling? Dass nun der Herbst unaufhaltsam näher rückt, darüber herrscht jedoch ein medienübergreifender Konsens. Der Festivalsommer gleicht langsam dem Schnee von gestern, das postpubertäre Lotterleben fügt sich abermals dem vorwinterlichen Arbeitseifer, oder eben der frühreifen Depression und If I Ever Feel Better von Phoenix erscheint, zumindest textlich, wieder mehr als aktuell – die momentane Hymne einer dem allgemeinen Gram verfallenen Großstadt.

Aber nicht doch. Neue Jahreszeit, neues Glück, neues Programm. Willkommen im Herbst! Dieser Satz geht mir durch den Kopf, als ich mir das Gesamtkonzept der bevorstehenden Beck’s Music Experience vor Augen führe, die in diesem Jahr auf europäischem Level stattfindet nämlich in Deutschland, in Italien und auch in England. Das inklusive und interaktive Konzept der Bremer Brauerei bietet Teilnehmern und Musikfans die Möglichkeit sich die Experience zu eigen zu machen, sie individuell zu erleben, zu entdecken und sie mitzugestalten.

Host der diesjährigen Beck’s Music Experience sind Phoenix. „Es ging darum mit einer Band zusammen zu arbeiten, die eine großartige Live-Band ist und einen künstlerischen Anspruch hat. Denn die Band muss ja nicht nur auf der Beck’s Music Experience vor 3000 Leuten spielen, sondern auch ein Etikett designen und in der Jury des Band Contest sitzen“, so Oliver Bartelt, Pressesprecher von Beck’s. Dass drei der vier Bandmitglieder eine deutsche Mutter haben, hat bei der Entscheidung seitens Phoenix wohl geholfen. „We know Beck’s like forever.“

Wie schon angedeutet, bringen Phoenix nicht nur ihr musikalisches Talent und ihren musikalischen Sachverstand mit an den Tisch, sondern auch ihren ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Das – nach Künstlern wie Ladyhawk und Hard-Fi – diesmal vom Host Phoenix gestaltete Beck’s Art Label wird ab Herbst in England 28 Millionen Flaschen schmücken. „We had this fantasy about the pop art mixture of things that are very vulgar and things that are really amazing. So we love the fact that we have this strong image and are able to put it on a beer bottle. It’s a good feeling having millions of people drinking from the Phoenix beer bottle. It’s our Campbell soup (Anm. d. R. – bezogen auf Andy Warhol) but more delicious.“

Der Bandwettbewerb selbst ist noch in vollem Gange und endet im November mit Phoenix als Headliner beim Finale in Berlin. Bis zum 3. Oktober können sich Bands aller Genres auf myspace. com/becksmusic bewerben. Doch was erwarten Phoenix von den Wettbewerbern? „We love things that we do not understand. There’s a lot of music being made that is based on rules that everybody knows already, but sometimes there’s one band that’s creating something not based on these rules. It’s like the rules of the future. That’s what we are looking for when we are listening to music.“

Nicht nur Nachwuchsbands, auch Nachwuchsdesigner sind bei der Beck’s Music Experience 2010 gefragt. Wer möchte, kann sich unter becks. de alle Tools zum Music Inspired Art Label herunterladen und bis zum 12. September ein eigenes, von der Musik inspiriertes, Beck’s Flaschenetikett gestalten. Der erste Preis ist mit 3000 Euro, einer Reise für zwei Personen zum Finale in Berlin und einem Kasten selbst designter Beck’s Flaschen dotiert. Außerdem wird das Design in die Berliner Eventinszenierung integriert. Wem auch das nicht reicht, der kann sich auf facebook.com/becksmusic bis zum 27. September eine Art Label App herunterladen und wöchentlich ein T-Shirt mit dem eigenen Etikett-Design gewinnen. Der Herbst soll kommen. Der Herbst will kommen. Willkommen im Herbst!

Text Lev Nordstrom

Lev Nordstrom

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