A chat with Zadak&Kotelett – proud schlägt eine Fliege mit zwei Klappen

von Lev Nordstrom


Nichts gegen Pascal Feos, aber ich will nicht Pascal Feos interviewen. Ich schaue mir das Line-Up vom bevorstehenden Confidance Showcase nochmal genauer an und entscheide mich letzten Endes für den längsten und wortwörtlich leckersten Namen auf der Liste. Ja, jetzt schreien alle wieder auf: Das ist doch fahrlässiger Willkürjournalismus! Na und? Ich nenne es Anfängerglück. Nein, noch besser: Magic! Das hat gesessen. Und so setze ich mich vor kurzem mit Martin Zadak – sozusagen halb Kotelett & Zadak – zusammen, um bei Kräutertee und Agavensüße Frage und Antwort zu spielen. Gesundheit!

Heiko (Kotelett) ist also gerade in Vietnam. Wieso?

Urlaub. Mittlerweile hasse ich ihn dafür. Es ist gerade echt viel los, Interviews und Anfragen. In Riga sollten wir neulich spielen und auch wieder in der Bar25.

Hast du inzwischen das Gefühl, du musst mit Heiko spielen?

Nein, überhaupt nicht. Ich spiele auch gern alleine. Aber er ist halt mein Partner. Da ist es schon besser, wenn er da ist. Es ist entspannter. Man kann mehr mit dem Publikum agieren, weil man auch mehr Zeit hat und nicht so unter Druck steht. Du hast jemand neben dir den du kennst und der weiß was du spielst.

Im Netz wurdet ihr für eine Veranstaltung mit dem Satz „this could be one of their never ending sets“ angekündigt. Woher kommt das? Was war das längste Set?

Es gab schon hier und da Sets, wo wir von sieben oder acht Uhr morgens bis abends um sechse gespielt haben. 12- 13 Stunden oder so.

Von Platte?

Ich spiele nur Platte und Heiko benutzt Serato. Da muss ich dazu sagen, dass Heiko eigentlich durchgehalten hat und ich zwischendurch mal eine Stunde geschlafen habe, bevor ich wieder eingestiegen bin.

Warum klappt das gerade mit Heiko?

Das ist eine Gefühlssache. Das klappt auch nicht immer. Es ist auch nicht immer so, dass wir unsere Musik gegenseitig geil finden. Ab und zu will ich etwas minimaler spielen und er will so richtig House spielen und dann zanken wir uns, aber meistens klappts. Der Eine erkennt wo der Andere hin will, und dann ist das wie eine gemeinsame Reise.

Wie lang spielt ihr denn schon zusammen. Wie lang gibt es schon Kotelett & Zadak?

Einundhalb Jahre, zwei Jahre.

Wie seid ihr für den Good To Know- Remix an Jake The Rapper gelangt?

Das war über Hardy, dem Chef von Lebensfreude Records. Der hatte uns angefragt. Aber ich glaube Jake fand unseren Remix voll scheisse.

Wieso?

Ich kanns dir nicht genau sagen. Die Stimme war relativ schlecht abgemischt. Er hat Kopfhörer aufgehabt und hat gesungen und wenn du die Spur alleine hast laufen lassen, dann hast du die Musik noch in der Stimme gehört, halt von den Kopfhörern. Wir haben dann die Stimme ein bisschen zerhackt und sie dann doppelt gelegt und haben sie hoch gepitched und runter gepitched und haben den Text aus- einandergehackt und das fand er nicht so gut. Das war ihm zu viel. Da war die Kernaussage von dem Song nicht mehr gegeben. Das kann ich auch verstehen, aber das war in dem Moment eben unsere Interpretation.

Wie ist es mit euren eigenen Produktionen? Spielt ihr die oft in Sets?

Eher weniger.

Weil?

Wenn du den Song schon tausendmal gehört hast, dann kannst du es irgendwann nicht mehr hören und auch nicht mehr richtig einschätzen. Wir probieren die Tracks aber alle aus und wir spielen die auch. Oft kommen Leute und sagen, spielt mal den oder den Track von euch. Da fühlt man sich auch schonmal geschmeichelt.

Was kommt demnächst von euch raus?

Im Dezember hatten wir ja einen Release auf Upon You und 2010 steht erstmal ein Release auf High Freaks an. Eventuell steht auch auf dem Bar25 Label ein Release an. Auf Upon You kommt auch demnächst eine Artist EP heraus, also nur Tracks von uns.

Wie bist du eigentlich zur Musik gekommen?

Da könnte ich jetzt Stunden erzählen. Mein Opa ist Musiker, mein Vater ist Musiker – mein Opa ist jetzt 102 Jahre alt und hat im Stummfilmkino damals schon Geige und Klavier gespielt. Mein Vater hingegen war in einer Cover-Band „The Champs“. Dort war er Organist. Wir kommen aus Bayern und da haben die auf Bierfesten und auf Hochzeiten und so gespielt.

Siehst du da eine Verbindung zwischen Bierfestmusik und Minimal? Ufta-Ufta?

Naja. (lacht) Ich hör den Vergleich jetzt nicht so gern, aber…

w.myspace.com/kotelettzadak

myspace.com/martinzadak

Interview Lev Nordstrom

Layout Vinzent Britz

A2 Zadak & Kotelett Matahari by Upon You Records

Lev Nordstrom

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